Wenn es wirklich drauf ankommt ist das HDT3 da

Der HSV Wuppertal 3 ist in jeder Saison einer meiner Lieblingsgegner. Da wir schon in unterschiedlichen Konstellationen gegeneinander gespielt haben und wir uns ebenso die Liebe zu einer ausgeprägten 3. Halbzeit teilen, stehen die Spiele immer unter besonderen Vorzeichen. Außerdem waren wir durch die knappe Niederlage des HSV gegen den MTV gewarnt. Mit voller Bank und hoch motivierten Spielern konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Wir wollten auf keinen Fall die starken Unterbarmer unterschätzen und die erste Halbzeit zeigte dann auch, dass die Warnung mehr als gerechtfertigt war. Ständig rannten wir einem Rückstand hinterher, auch wenn die Deckung gut arbeitete und wir im Angriff durchaus erfolgreich waren, hatte der HSV immer etwas entgegenzusetzen. Der starke halbrechte und ein eiskalter Linksaußen machten uns das Leben entsprechend schwer. Die Folge daraus war, dass wir beim Stand von 5:3 erstmals mit 2 Toren hinten lagen. Doch um den wirklich zahlreichen Zuschauern ein tolles Spiel zu bieten, dauerte es natürlich nicht allzu lang bis wir wieder ausgleichen konnten. So kann man auch das Motto der ersten Halbzeit beschreiben: Der HSV legt vor! Das HDT3 gleicht aus! Nur einmal das Team zwei vorlegen, aber der Zwischenstand von 8:10 hielt nicht wirklich lange. Wie es sich für ein attraktives Handballspiel gehört konnten die Jongens aus Ungerbarmen wieder ausgleichen und lagen 15 Sekunden vor der Halbzeit sogar wieder mit einem Tor vorn. Glücklicherweise konnten wir noch einen schnellen Angriff erfolgreich abschließen, sodass wir beim Stand von 12:12 die Pausengetränke reichen konnten.

 

Dass das Spiel erwartet schwer war, überraschte letztlich niemanden, deswegen war die Marschrichtung klar! Wir müssen uns ordentlich das Gesäß aufreißen, um hier den nächsten Sieg einzufahren. Ãœberraschenderweise war das wohl auch die Marschroute des HSV. Ich hatte ja gehofft, dass die Unterbarmer jetzt sagen würden, dass ihnen eine gute Halbzeit reichen würde, aber den Gefallen haben sie mir leider nicht getan. Es gab jedoch ein leicht verändertes Bild in der zwoten Halbzeit. Jetzt war es das HDT3, dass die 2 Tore vorlegen konnte und der HSV3 glich dann wieder aus. Um dem Publikum eine tolle Show zu bieten, bekam auch der Schiedsrichter seine ruhmreiche Viertelstunde.  In der 35. Minute schnappte sich unser „Defensemonster“ Karten -Buchi- Buchholz den Halblinken und rang ihn, durchaus freiwurfwürdig, zu Boden, da der Spieler nicht verstehen konnte, wie ihn eine viel viel leichtere Person niederringen konnte, ließ sich der HSV Mann zu dem freundlichen Kommentar hinreißen: „Verpiss Dich du Gesäßloch!“ Der Schiri wertete das nach Regel 8.10 als grob unsportlich und zeigte die blaue Karte. Danach schlugen die Wellen insgesamt etwas höher, da auch das Spiel immer noch eng war. So kam es in der 52. Minute zur nächsten Rangelei, die dann damit endete, dass der Rückraum Rechts Mann des HSV 2×2 Minuten bekam, „Doc Uwe Merschjohann“ ebenfalls eine unfreiwillige Pause bekam und unser Keeper Thomas -Sobi- Sobireg sich aus unerfindlichen Gründen auch noch einmischte und ebenfalls eine 2 Minuten Strafe kassierte. Um der ganzen Hektik das Krönchen aufzusetzen, riss Stephan -Proper- Lange wenige Sekunden später den HSVler Ole Denfeld am Arm zu Boden. Ergebnis: Rote Karte für Proper und eine Schulterverletzung bei Ole. Shit und Sorry! Wir hoffen sehr, dass Ole nichts Schlimmes passiert ist. Wir wünschen jedenfalls gute Besserung. Der aufmerksame Leser wird festgestellt haben, dass das HDT3 nun nur noch mit 3 Feldspielern auf der Platte stand. Da das Spiel zu dem Zeitpunkt immer noch ausgeglichen war, so ungefähr 20:20 kann man die nächsten 2 Minuten durchaus als Schlüsselszene des Spiels bezeichnen. Nach beinahe 120 Sekunden mit nur 3 Feldspielern stand es glücklicherweise nur 22:20 für den HSV. Es hätte also viel schlimmer kommen können. Zu diesem Zeitpunkt waren noch rund 5 Minuten zu spielen und einen 2 Tore Rückstand hatten wir im Spiel bereits mehrfach wieder egalisiert. In der 58. Minute glich das HDT3 wieder aus und zum Ende der 59. Minute konnten wir das 22:23 erzielen. Die letzten 60 Sekunden waren dann echt nervenaufreibend. Der HSV im Angriff – Fehlwurf! Noch 55 Sekunden! Lange spielen, Freiwürfe rausholen und noch ein Tor erzielen. Nee was wäre das schön gewesen. Nach 20 Sekunden endete der Angriff mit einem Fehlwurf. Noch 40 Sekunden! Zum Glück nahm der HSV Trainer jetzt sein Time Out, so dass wir uns nochmal sammeln konnten, die Marschrichtung klar machten und mit aller Kraft den Torwurf vom HSV verhindern. Durch aggressives Heraustreten auf den Gegner zwangen wir die Unterbarmer immer wieder zu Freiwürfen und so rannen die Sekunden davon. Bis 4 Sekunden vor Ende des Spiels der gute Schiedsrichter wieder einen Freiwurf pfiff, jedoch nicht die Zeit anhielt. Tick-Tack-Tick-Tack und das Spiel war vorbei. Der direkte Freiwurf vom HSV landete als Abpraller von der Mauer neben dem Tor.

 

GEWONNEN!! Man was war das für ein Spiel.

 

Der HSV steht meiner Meinung nach zu Unrecht nur auf dem 5. Platz. Eine bärenstarke Leistung des HSV hätte vielleicht ein Unentschieden gerechtfertigt, aber auf Grund der cleveren Spielweise in der 3fachen Unterzahl geht der Sieg aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung.

 

In 2 Wochen steht jetzt das Rückspiel gegen den VSTV an und da hat die Mannschaft noch etwas gut zu machen. Ein Sieg gegen den Aufstiegsfavoriten wäre sehr schön und ich bin sicher, dass es ein heißer Ritt in der CDG-Arena werden wird. Wer also Wuppertaler Handball der Spitzenklasse sehen will, darf uns gerne am Samstag, 4. März 2017 um 16:15 Uhr anfeuern. Der interessierte Zuschauer darf sich zudem auf kühle Getränke auf Kosten des HDT3 freuen.

 

Für das HDT3 spielten: Thomas -Sobi- Sobireg (TW), Rudolf -Rudi- Simon (TW), Lars Faßbender, Stephan -Proper- Lange, Markus -Geilhuber- Lörken, Karsten -Buchi- Buchholz, Alexander Otto, Uwe -Doc- Merschjohann, Sebastian -Sepp- Buch, Michael -Büdde- Büddecker, Christian Klinge, Stephan -Kimmel- Jost, Volker -Oldströt- Ströter, Thomas Bolder

 

Es grüßt euch -Töni-