Sonntagmorgen 11 Uhr in Hasslinghausen

Bei schönstem Sonnenschein standen wir mit einer Kiste kaltem Bier vor der Halle. Was anfängt wie ein Märchen mit einem happy End, war anfangs eine ziemliche zähe Angelegenheit. In der Hoffnung auf eine selffulfilling prophecy hatten wir eine Woche vorher bereits freundlich angefragt, ob der HCH nicht absagen möchte. Schließlich war in der Woche zuvor das Spiel gegen Cronenberg vom HCH mangels Masse abgesagt worden. Aber natürlich gab es die übliche Auskunft: „Gegen euch spielen wir immer. Und wenn wir irgendeinen Steineschmeißer von der Straße holen…“. Super, Danke!!

Coach Steffi peitschte uns dann vor dem Spiel ordentlich ein. (no more words needed)

Geleitet wurde die Partie vom Gespann Bartsch/Micus. Das muss man erwähnen, denn zwei Schiedsrichter in der Kreisklasse, die beide noch nicht das Rentenalter erreicht haben, ist eine echte Sensation. Um das vorweg zu nehmen, die beiden haben das Spiel erstklassig geleitet. Anfangs waren alle noch etwas verunsichert, weil die sonst typischen rätselhaften Entscheidungen mancher Schiedsrichter einfach nicht erfolgten und stattdessen das Spiel nicht mit Pfiffen für Kleinigkeiten unnötig unterbrochen wurde. Nicht jede Berührung eines Spielers wurde sofort mit drakonischen Maßnahmen geahndet. Der Spielfluß stand im Vordergrund.

Was die Schiedsrichter versuchten zu forcieren, bereitete dann aber den Mannen auf dem Feld einige Schwierigkeiten. Fiel das erste Tor nach sensationellen 25 Sekunden durch die Rechtsaußen-Rakete Sauer, so dauerte es doch bis zum zweiten Tor durch den Elefanten-Flüsterer Uwe weitere 4 Minuten 25. Nach 8 Minuten 34 stand es sensationell 1-4 für das Team. Also alle 4 Minuten 2 Tore quasi…. Nach 12 Minuten stand es 4-5! Panik machte sich im Team breit. Obwohl der HCH ohne Göbel und Sust angetreten war, drohte es ein enges Spiel zu werden. Glücklicherweise konnte dann doch noch die Lachgas-Einspritzung gezündet werden und mit einem 2-7 Lauf das Halbzeitergebnis von 6-12 sichergestellt werden.

In der zweiten Halbzeit war die große Stunde des spielentscheidenden Kurwa-Marius! Die geschickte Einwechselung durch Trainer-Fuchs Steffi verschaffte uns in dem knappen und dramatischen Spiel den absoluten Vorteil. Unsere polnische Kreisläufer-Bombe, Kurwa-Marius, brauchte ganze 2 Minuten, um das Kopf-an-Kopf-Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. Sein elfengleiches körperloses Spiel und seine traumwandlerische Ballführung suchen in dieser Klasse seinesgleichen. Man flüstert in Kennerkreisen seinen Namen eigentlich nur hinter vorgehaltener Hand, denn auch in der Abwehr ist er für seine mit dem bloßen Auge kaum zu erahnenden Fouls berüchtigt und er wird es sein, dem wir die Einführung des Videobeweises in der Kreisklasse zu verdanken haben. Kurwa-Marius, auch der polnische Blitz genannt, brauchte 2 Minuten um das Team von einem bedrohlichen 6-14 zu einem alles erlösenden Monstervorsprung von 6-16 zu führen. Danke, Kurwa! Danke.

Sicherlich war es auch ihm zu verdanken, dass Hasslinghausen erst in der 42. Minute den Anschlusstreffer zu 7-19 einnetzte. Jetzt war wieder alles offen. Aber Kurwa-Marius ist ja nicht nur ein gottähnlicher Handballer, er ist auch gütig. So verzichtete er darauf, sich erneut einwechseln zu lassen. Rakete-Sauerwein wurde dafür in Position gebracht und netzte quasi nach Belieben ein. Trotzdem blieb die Lage ohne Kurwa-Marius natürlich bedrohlich, so dass sich auch unser Bierwart Lukas genötigt sah, einen Treffer beizusteuern. Nur der Imperator Lothar hatte den Blick für das große Ganze und verzichtete auf einen Treffer. Am Ende waren wir froh, dass wir mit einem 11-28 das Spiel extrem knapp für uns entscheiden konnten.

KDH vom HCH ließ es sich dann nach dem Spiel nicht nehmen, um darauf hinzuweisen, dass der Einsatz von Handballgott Kurwa-Marius doch ganz bestimmt nicht regelkonform war und man hier einschreiten müsse. Ein Exempel muss statuiert werden!!! So etwas darf man nicht einreißen lassen. Sonst spielen demnächst noch Pekeler, Glandorf oder Gensheimer in der Kreisklasse. Und überhaupt? Wie wäre das Spiel ausgegangen, wenn Kurwa-Marius nicht gespielt hätte? Wie wäre das Wetter geworden, wenn Hänschen seinen Teller nicht leer gegessen hätte? Was wird aus dem Bier, wenn es keiner trinkt? Alles wichtige essentielle Fragen. Hier kommen aber wieder die überlegenen Schiedsrichter ins Spiel. Alle Fragen konnten geklärt werden. Kurwa-Marius war doch nur eine Legende. Alles gut, alles korrekt. Unser Bier haben wir selber getrunken, wie immer sind wir die letzten an der Halle gewesen, die Sonne schien uns ins Gesicht.

Mit sagenhaften 5 Toren von der Grundlinie auf Rechtsaußen und einem Traumtor aus dem Rückraum, war es der Sauer, der an diesem Wochenende die Krone zum Man-of-the-Match aufgesetzt bekam.