Lokalderby in der Kreisliga – HDT 3 gegen ASV Wuppertal 1

Spiele gegen den ASV Wuppertal haben immer ihren ganz besonderen Charme. Einerseits versucht der ASV in die Bezirksliga aufzusteigen und wir versuchen immer unseren Aufstieg zu verhindern. Dennoch darf natürlich kein Spiel verloren gehen, auch nicht gegen den ASV, auch wenn wir den Barmer Nachbarn gern die Erfahrung „Bezirksliga“ gönnen würden. Die Motivation war also auf beiden Seiten groß, zudem hatte der ASV noch Rückenwind aus dem Sieg gegen den MTV Elberfeld 2. Mit einer offensiv ausgerichteten 5-1 Abwehr gingen wir ins Spiel und hatten damit ganz zufällig eine vergleichbare taktische Ausrichtung wie der ASV. Den besseren Start erwische jedoch das HDT3. Mit 4:0 führten wir bereits nach wenigen Minuten. Alles richtiggemacht, würd ich mal sagen. Wer jedoch glaubte, das Spiel sei jetzt schon safe, der kennt Handball nicht. Der ASV fand schnell zurück ins Spiel und zur Mitte der ersten Halbzeit war das Spiel wieder völlig offen. 5:5 stand auf der Anzeigetafel und die Barmer Nachbarn konnten im Team Timeout ihr Comeback feiern. Hilfreich für den Ausgleich waren sicher auch die zahlreichen 7m, die der ASV mehr als souverän verwandelte. Wir können das wohl damit erklären, dass unsere Deckung gewohnt robust war und wir entsprechend Strafen kassierten. Es mag aber auch Stimmen geben, die eine andere Ursache für die vielen 7m gesehen haben. Bis zur Halbzeit konnte sich dann keine Mannschaft nennenswert absetzen, so dass wir mit einem Rückstand von einem Tor (13:14) in die Halbzeit gingen.

 

Kleine Korrekturen im Abwehrverhalten und die Optimierung des Stellungs- und Laufspiels im Angriff sollten dann das Zünglein an der Waage sein, um das Spiel zu unseren Gunsten zu kippen. Weiter wurden wir nochmal vom Schiedsrichter ermahnt unsportliche Zwischenrufe zu unterlassen, sonst würden die Täter sofort disqualifiziert. Also: Fresse halten – weiterspielen. Wenn der Schiedsrichter pfeift hat er auch Recht. IMMER!!!

 

Die ersten 15 Minuten der 2. Halbzeit in Worte zu fassen ist nicht einfach. Zumindest nicht aus unserer Sicht. Versuchen wir es also mal umgekehrt, also aus Sicht des ASV:

Nachdem wir in der ersten Halbzeit noch zu viele Fehler gemacht haben und zu oft am Keeper des Team CDG/GW scheiterten, sollte jetzt unsere Angriffsmaschine so richtig ins Rollen kommen. Mit leichten Ballgewinnen in der Abwehr wollten wir, mit unseren viel jüngeren und schnelleren Beinen, die Oberbarmer in Grund und Boden rennen. Das gelang auch richtig gut! Schnell bauten wir die Führung aus, so dass wir in der gegnerischen CDG-Arena nach 45 Minuten verdient mit 16:23 führten.

 

Zurück zu meiner Sicht: Das war natürlich absoluter Käse, den wir da verzapften, also wurde nochmal die Aufstellung bunt durchgemischt, Stephan Lange auf Linksaußen, Alfred Kyczka Halblinks, Karsten Buchholz in der Mitte und Christian Klinge auf Halbrechts sollten neue Impulse setzen und im Angriff für die nötige Durchschlagskraft sorgen. In der Abwehr wollten wir jetzt endlich die HulaHula-Röckchen ablegen und wieder wie Kerle rangehen. Mein Bauchgefühl sagte mir zudem auch, dass der ASV sich zu siegessicher war und unterbewusst einen Gang runterschaltete. Jedenfalls begann eine legendäre Aufholjagd. Tor um Tor holten wir auf. Die Deckung stand, was 5 Gegentore in den letzten 15 Minuten eindrucksvoll belegen. Das schnelle Umschaltspiel funktionierte ebenfalls sehr gut und endlich wurden uns auch mal 7m zugesprochen. Schnell stand es 21-25 und es war noch genug Zeit auf der Uhr, um das Spiel zu drehen. Merklich nervös unterliefen den Barmer Jungs jetzt auch leichte Fehler, die wir für einfache und schnelle Tore nutzen konnten. Als das Spiel dann bei 26:26 wieder vollkommen offen war und immer noch fast 5 Minuten zu spielen waren, glaubten wir auch alle wieder an das Unmögliche. Wir blieben weiter konzentriert und als Christian Klinge dann einen TG zum 29:28 verwandelte und wir zum ersten Mal in der 2. Halbzeit wieder die Führung übernahmen, war das Spiel gedreht. Den krönenden Abschluss setzte Sebastian Buch mit dem 30. Tor wenige Sekunden vor Schluss. So groß unser Jubel über den Sieg war, so groß war auch die Fassungslosigkeit beim ASV.

 

Insgesamt war es ein gutes und faires Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe und am Ende ist auch ein schmutziger Sieg zwei Punkte im Kampf um die Tabellenspitze wert. Den Zuschauern und Spielbeobachtern wurde jedenfalls eine sehr spannende Party auf gutem Niveau geboten.

 

Für das HDT3 spielten: Thomas -Sobi- Sobireg (TW), Lars Faßbender, Michael -Büdde- Büddecker, Stephan -Proper- Lange, Markus -Geilhuber- Lörken, Karsten -Buchi- Buchholz, Alexander Otto, Uwe -Doc- Merschjohann, Sebastian -Sepp- Buch, Alfred -Alf- Kyczka, Christian Klinge, Stephan -Kimmel- Jost, Oliver -Schlonz- Wilk, Felix Braun

 

Es grüßt euch ein „schmutziger“ Trainer

-Töni-